„Die Perle im Dreck/Schmutz/Schlamm/Lehm“!
Werktitel von Eva Eder N. sind ein Spiel mit Metaphern. In ihren sinnlich haptischen Arbeiten der Serie „Terra Continua“ geht es nicht nur inhaltlich um die Bedeutung von Erde, sondern diese wird selbst – anstatt Farbpigmenten – bildbestimmend. Schicht um Schicht, mit Pflanzen und Fundstücken verbunden, vorwiegend mit den Händen gemalt, entstehen Erdlandschaftsbilder, die sowohl Nahaufnahmen als auch Satellitenbilder gleichen. Erde in ihren Einzelbestandteilen als Mikrokosmos spürbar und für den Betrachter als Makrokosmos erkennbar. Wir glauben ausgetrocknete Flusslandschaften, Seen, Meere sowie Wüsten und Krater zu erkennen und erahnen Zeichen vergangener Kulturen.
Uns begegnen so in ihrem Werk Themen der ungleichen Ressourcennutzung, „land grabbing, Hunger, Flucht, Tod in einer multikulturell, intuitiven erfassbaren Sprache als Ausdruck einer Sehnsucht nach einem rücksichtvollen Umgang mit unserer Lebensgrundlage „Erde“.
Dass die Künstlerin Materialien der verschiedensten Länder und Kulturen für eine Bildwirkung einsetzt, soll auch als gesellschaftlicher Hinweis verstanden werden. Es kommt damit bildlich anders als in unseren Sozietäten zu einer gleichberechtigten Durchmischung der Schichten für ein gemeinsames Wirken.
Auch schon in den ebenfalls zu sehenden früheren Werken waren Anmaßung und Zerstörung Thema, wobei Eva Eder N. das noch größere Kunstwerk schafft, diese sperrigen Inhalte immer wieder mit einer spielerischen Leichtigkeit und Sinnlichkeit zu behandeln.