Marc Adrian war mir vor allem ein Freund. Meine Reisen zu seinem Haus nach Sardinien, die Gespräche mit ihm, sind ein Teil in mir geworden. Zur Kunst wäre natürlich noch viel mehr zu sagen. Vieles ist im Belvedere in Wien zu sehen. Herausragend seine kinetische Kunst. Hier habe ich leider verabsäumt ihm ein Werk abzuschnorren. Mit seinem Tod wollte ich nicht rechnen. Seine Experimentalfilm sind epochale Meisterwerk der Filmmontage: Durchkomponiert und tabulos. Seine Monografien im Verlag Ritter empfehlenswerte Kompendien eines vielschichtigen Künstlers.
Mehr dazu auf wikipedia Marc Adrian
Im Mittelpunkt ihrer Zeichnungen steht, liegt, sitzt… die menschliche Figur, frei von realistischen Perspektiven oder Proportionen, schwerelos im Raum des Blattes schwebend, oft nur durch eine schwarze Umrisslinie definiert.
Sie bringt Grundgefühle wie Traurigkeit, Melancholie, Euphorie, Lebenslust zum Ausdruck - auch ein Schweben zwischen mehreren Welten - ein Gefühl von Alleinsein und Zusammensein – und dem menschlichen Verlangen nach Nähe und Liebe. Es ist ein intuitives Reflektieren ihres Seins in dieser Welt und ihrer Identität. „Wie werde ich als schwarze weibliche Person in der Gesellschaft gesehen, was wird mir zugeschrieben und wie kann ich mich selbst definieren?“
Es ist ein zeichnerisches Suchen nach den Essenzen des Lebens. Manchmal ganz im buchstäblichen Sinn. So beschreibt sie: „Da lösen Gerüche bestimmte Gedanken und Gefühle in mir aus. Da könnte ich stundenlang einen Menschen, den ich mag, beobachten, wie er seinen Kaffee kocht. Da wird mir Flammkuchen zur Metapher für eine Begegnung: ‚Ich bin wund wie Flammkuchen. - Ich habe mich dir geöffnet, da haben wir zusammen Flammkuchen gegessen. Und der Geruch wird mich immer daran erinnern, wie lieb du in dem Moment warst.‘“ (Sonia Gansterer)
Mehr dazu auf Instagram von Sera Ahamefule

Geboren im Waldviertel, angeblich ein schlimmes Kind, doch kreativ „eigen-sinnig“ mit viel Fantasie – ihr Ventil, um sich selbst und der Welt näher zu kommen. Schätzt Jean Ziegler, Don Miguel Ruiz und alle anderen Planetenretter. Sie ist seit 1983 freischaffend in Wien und Schiltern tätig. Ihre Arbeiten sind Darstellungen konzeptueller Ideen. Die Künstlerin verzichtet aber nicht auf die Kunstform von Malerei, Objekt, Fotografie und Installation. Eva Eder N . zeichnet sich durch den intelligenten und ironischen Umgang mit Fundstücken und Werkstoffen aus. Sie schafft visuelle Metaphern, indem sie die Gegenstände in andere Zusammenhänge führt. Es sind Sinnbilder zu Themen von existentieller Bedeutung, die unsere Kultur in ihrer Menschlichkeit und Unmenschlichkeit dokumentieren.
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2024
Sprache ist Ausgangspunkt und Arbeitsmaterial des bildenden Künstlers Michael Endlicher. Sie bestimmt seine Arbeiten sowohl ideell als auch materiell und medienübergreifend. Sie tritt als vermaltes Zitat aus Kunstkritiken auf. Als Gelöbnisformel wird sie in Emailschilder gebrannt. Antithetische „4-letter-words“ werden aus der Leinwand gestanzt, Wortfolgen in Beziehung zu numerischen Buchstabenwerten in Bleche geprägt. Naturfotografien werden auf typografisches Trägermaterial gedruckt, dieses zu Vexierobjekten zwischen Text und Bild zusammengenäht. Dazu kommen Endlichers Ich-Litaneien in Videos und Performances, gesprayte Zaubersprüche, Buchstaben- und Zifferntürme sowie Faltobjekte aus zugetexteten Leinwänden.
Michael Endlicher versucht in den komplexen Relationen von Wort und Bild, von Körper, Individuum und Sprache eigene Perspektiven auszumachen, die er in einer spielerisch reduzierten Ästhetik festhält. Ihn interessiert, wie zeitgenössischer Kunst Sinn von außen zugeschrieben wird: Was wird warum von wem hineingelesen und herbeiformuliert? Was wird dem Künstler, wird der Künstlerin zugeschrieben und abverlangt? Endlicher entwickelt eine Form von poetischer Textkritik, sein facettenreiches Werk oszilliert zwischen schnellem Witz und tiefsinniger Analyse.
Mehr dazu auf der homepage von Michael Endlicher
I will kill you, AT 2024 - 5:11 Min, engl. Fassung
Das Video basiert auf seiner Litanei #13.
Über das Töten, das erbarmungslose Morden. Das uns unmenschlich macht. Un-menschlich? Oder macht es uns erst zum Menschen, zum Un-Tier? Ich kann nichts verhindern – aber versuchen, den Schrecken zu bannen, wenn ich ihn ausspreche, zerrede. (Michael Endlicher) Dieses „schwarze“ Video ist der erste Teil eines Paares; die Arbeit an Teil 2, dem „weißen" Video zum Thema Rettung, Erlösung hat begonnen.
Aber Aber Aber, AT 2021 - 7:04 Min, dt. Fassung m. engl. Untertiteln
Das Video basiert auf seiner Litanei #12.
Endlichers neues Video Aber Aber Aber ist wie immer inhaltlich perfekt recherchiert, gesammelt und arrangiert. Es fühlt sich an wie eine Metaebene zur Medienkritik. Einerseits steht ihm das Wasser bis zum Kinn, andererseits gibt er uns eine Litanei, die wir gar nicht hören wollen, weil wir uns längst daran gewöhnt haben. Tatsächlich sind diese Abers total geläufig – durch die Litanei wird offensichtlich, wie überzeugend sie sind, durch die Wiederholung, aber auch durch den Umstand, dass man sich beim Betrachten und Hören des Videos an die Kontexte erinnert, in denen man die Sätze wieder und wieder gehört hat. Endlicher macht das Virtuelle an diesem „Wissen“ erkennbar. Es ist ja auch das Magische an Litaneien, dass sie sowohl affirmativ als auch aversiv gehört werden können. Jedenfalls zeigen sie auf, wie assoziativ wir funktionieren. (Wolfgang Giegler)
In ihrer Malerei, Grafik und ihren Installationen ist es thematisch immer wieder die Fragilität unserer Existenz, die sich u. a. in der Natur, ihrem Werden und Vergehen wiederspiegelt, die sie bewegt, und der Mensch als Teil von ihr in seiner Ambivalenz zwischen archaischer Sinnlichkeit und geistiger Abgrenzung. Der visuelle Ausdruck ist für sie „das Leben denken“. Zärtlich, melancholisch, wild.
Mehr dazu auf der homepage von Sonia Gansterer
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2025 wird in der Edition ein Buch über das Schaffen von Stefan Gyurko erscheinen. Die Beiträge in der Sammlung Feigel dienen hiermit nur als Teaser!

„Das Werk der Kärntnerin ist sehr vielseitig; vielleicht auch, weil sie sich schnell langweilt. Neben den Stoffobjekten und textilen Bildern malt sie immer wieder, gestaltet filigrane Scherenschnitte aus Papier und Folie (…). Das Nähen bleibt für die Künstlerin eine hochkonzentrierte und meditative Tätigkeit, ein taktil-sinnliches Erlebnis, das sie glücklich macht.“ (Karla Starecek)
„Ich bin eine leidenschaftliche Kunstmacherin und Materialfetischistin. Im positiven Sinne eine Handwerkerin. Einen guten Gedanken hat schnell jemand, aber erst durch die Umsetzung wird etwas klar. Ich leide darunter, wenn es nur eine Idee bleibt. Das ist mir zu wenig. Die Haptik ist die Kunst des Begreifens. Auch setze ich mich mit dem Ornament, dem geöffneten Körper und seinen Organen auseinander. Das Körperinnere als geschlechtsfreier Raum.“ (Gudrun Kampl)
Mehr dazu auf der homepage von Gudrun Kampl
Siehe auch ihre Galery Steinek in Wien Gudrun Kampl in Galerie Steinek
Siehe auch ihre Galery Walker in Kärnten Gudrun Kampl in Galerie Walker

Jo (Joseph) Kühn war ein Meister des expressiven Messerschnitts. Im Mittelpunkt steht bei ihm der Mensch in all seiner Tragik. Ausschweifende Szenen – nicht selten mit Gewalt und sexueller Handlungen – zeigen die Triebhaftigkeit der Figuren auf, ohne zu moralisieren. Jo Kühn war ein Beobachter mit scharfer Messerklinge und scharfem Blick. Seine Protagonisten scheinen alle gleichermaßen einem Final entgegen zu taumeln. Manche als Passagiere, manche als Leithammeln. Frei nach „Die Hölle, das sind wir selbst“ T.S. Elliot. Das Ende in der Hölle, die auch oft in seinen Werken szenischer Schauplatz ist, ist allen gewiss und für alle gleich. Die dort zu erleidenden Qualen unterscheiden sich kaum von der Welt der Lebenden. Das Leiden ist nur andauernder und die Umgebung dunkler. Jo Kühn meisterte das Leben selbst und in seinem Werk mit einem liebevollen schwarzen Humor. (Clemens Feigel)
Mehr dazu auf Wikipedia Jo KÜhn

1990 ErotiKreativ – Sexualität abseits der Klischees: Walter Reichl und Hermes Phettberg schlagen mir und meinen Partner bei der Ausstellungszusammenstellung, Heike Keusch (ehemals Hans Mariacher) als Projekt eine Verfügungspermanenz als ihr Beitrag zu der Ausstellung im Werkstätten- und Kulturhaus (WUK) in Wien vor. Zwei Wochen - Tag und Nacht – nur mit einem Unterhemd bekleidet an einer Kette angebunden will Hermes Phettberg im Kunstraum verbringen. Tags den Besuchern mit verbundenen Augen um die Hemmschwelle zu reduzieren zur Verfügung stehend und mit Ausstellungszeit alleine im Kunstraum verbringen. Walter Reichl gestaltet diesen Raum mit Fotografien Szenen mit Hermes Phettberg, die in ihn verschiedene Orten gefesselt/gebunden zeigen – geduldig wartend auf eine zwischenmenschliche (sexuelle) Interaktion. Im Raum selbst gibt es Texte, die den Hintergrund des „Projekt Manfred Strill“ beschreiben und warum im Raum ein TV-Gerät das Video die Predigt des Erzbischofs Hans Hermann Kardinal Groër anläßlich des Begräbnisses der letzten Kaiserin von Österreich (Zita) nonstop läuft. Draußen vor dem Raum läuft ein Interview mit Hermes Phettberg, in welchem er über sich spricht. Es ist bald einen aufmerksamen Beobachter und einer aufmerksamen Beobachterin klar, dass nicht der halbnackte Sadomasochist Hermes Phettberg das Schreckliche ist, sondern das Begräbnis der Ex-Kaiserin im Stephansdom eine obszöne Inszenierung von Macht darstellt. – Hermes Phettberg als ehemaliger Priesterseminarist wusste bereits damals, dass dieser gottesfürchtige Kardinal seine pädophile Neigung an ihm anvertraute Ministranten auslebte und seine Macht missbräuchlich zu seiner Triebbefriedung nutzte. Das wussten auch andere kirchnahe Personen, aber erst fünf Jahre später, 1995, musste Hans Hermann Groër als Erzbischof zurücktreten. Ein Strafprozess wurde nie gegen ihn eingeleitet. Das Ehrenkreuz für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich bisher noch nicht widerrufen. (Clemens Feigel)
1990 ErotiKreativ – Sexualität abseits der Klischees: Walter Reichl und Hermes Phettberg schlagen mir und meinen Partner bei der Ausstellungszusammenstellung, Heike Keusch (ehemals Hans Mariacher) als Projekt eine Verfügungspermanenz als ihr Beitrag zu der Ausstellung im Werkstätten- und Kulturhaus (WUK) in Wien vor. Zwei Wochen - Tag und Nacht – nur mit einem Unterhemd bekleidet an einer Kette angebunden will Hermes Phettberg im Kunstraum verbringen. Tags den Besuchern mit verbundenen Augen um die Hemmschwelle zu reduzieren zur Verfügung stehend und mit Ausstellungszeit alleine im Kunstraum verbringen. Walter Reichl gestaltet diesen Raum mit Fotografien Szenen mit Hermes Phettberg, die in ihn verschiedene Orten gefesselt/gebunden zeigen – geduldig wartend auf eine zwischenmenschliche (sexuelle) Interaktion. Im Raum selbst gibt es Texte, die den Hintergrund des „Projekt Manfred Strill“ beschreiben und warum im Raum ein TV-Gerät das Video die Predigt des Erzbischofs Hans Hermann Kardinal Groër anläßlich des Begräbnisses der letzten Kaiserin von Österreich (Zita) nonstop läuft. Draußen vor dem Raum läuft ein Interview mit Hermes Phettberg, in welchem er über sich spricht. Es ist bald einen aufmerksamen Beobachter und einer aufmerksamen Beobachterin klar, dass nicht der halbnackte Sadomasochist Hermes Phettberg das Schreckliche ist, sondern das Begräbnis der Ex-Kaiserin im Stephansdom eine obszöne Inszenierung von Macht darstellt. – Hermes Phettberg als ehemaliger Priesterseminarist wusste bereits damals, dass dieser gottesfürchtige Kardinal seine pädophile Neigung an ihm anvertraute Ministranten auslebte und seine Macht missbräuchlich zu seiner Triebbefriedung nutzte. Das wussten auch andere kirchnahe Personen, aber erst fünf Jahre später, 1995, musste Hans Hermann Groër als Erzbischof zurücktreten. Ein Strafprozess wurde nie gegen ihn eingeleitet. Das Ehrenkreuz für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich bisher noch nicht widerrufen. (Clemens Feigel)
Mehr dazu auf wikipedia Hermes Phettberg

... In Franz Seitls Arbeit hatte schon vieles Platz, die Beschäftigung mit Malerei und Keramik betrachtet er jedoch als momentan eher ruhend. Das derzeitige Hauptinteresse gilt dem dreidimensionalen Arbeiten mit einer Vielzahl an Materialien, die im additiven Verfahren Kleinplastiken entstehen lassen. Mixed Media nennt der Bildhauer zusammenfassend die Vielfalt an Bau-, Klebe- und Struktur-Materialien, aus denen er seine fragil anmutenden Kleinplastiken fertigt... (s. Homepage Franz Seitl)
Mehr dazu auf der homepage von Franz Seitl

Seit ungefähr 20 Jahren beschäftigt sich Kurt Straznicky mit dem Material Kunstharz. Besonders faszinierend ist, wie er so reale Bildwelten schafft, die imaginär scheinen. Es ist so, als versuchen die hermetisch im Material eingeschlossenen szenischen Darstellungen nach außen zu dringen; als suchen sie durch die Transparenz des Werkstoffes Verbindung zur Außenwellt zu finden. (Clemens Feigel)
Mehr dazu auf der Homepage von Kurt Straznicky

"... mein langzeitprojekt 'den augenblick erfassen', im bewusstsein, dass diesem speziellen punkt auf der zeitlinie keinerlei dauer zuzurechnen ist.
Ich suche übergänge von figuraler bewegung auf negativ film zu belichten, das davor und das danach auf einem bild, welches als 'missing link' zwischen film, television und fotografie verstanden werden kann."
Mehr dazu auf der homepage von Christoff Wiesinger

Hans Woertl: Ein Künstler, den ich seit 1999 kenne und von Jahr zu Jahr in seinem Schaffen mehr und mehr zu schätzen weiß! (Clemens Feigel)
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