Jo (Joseph) Kühn war ein Meister des expressiven Messerschnitts. Im Mittelpunkt steht bei ihm der Mensch in all seiner Tragik. Ausschweifende Szenen – nicht selten mit Gewalt und sexueller Handlungen – zeigen die Triebhaftigkeit der Figuren auf, ohne zu moralisieren. Jo Kühn war ein Beobachter mit scharfer Messerklinge und scharfem Blick. Seine Protagonisten scheinen alle gleichermaßen einem Final entgegen zu taumeln. Manche als Passagiere, manche als Leithammeln. Frei nach „Die Hölle, das sind wir selbst“ T.S. Elliot. Das Ende in der Hölle, die auch oft in seinen Werken szenischer Schauplatz ist, ist allen gewiss und für alle gleich. Die dort zu erleidenden Qualen unterscheiden sich kaum von der Welt der Lebenden. Das Leiden ist nur andauernder und die Umgebung dunkler. Jo Kühn meisterte das Leben selbst und in seinem Werk mit einem liebevollen schwarzen Humor. (Clemens Feigel)
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